Concorso Ridanna Monteneve
Das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude wird auf dem Niveau des Parkplatzes positioniert und folgt mit den in der Höhe gestaffelten und sich gegeneinander verschränkenden Baukörpern den Ebenen und verschiedenen Nutzungen des Museumsareals. Die Anordnung des Gebäudes dehnt das Museumsareal bis zum Flussufer aus, bildet gleichzeitig dessen Abschluss und empfängt den Besucher unmittelbar am Rande des Parkplatzes. Zusammen mit der Gestaltung eines attraktiven Vorplatzes, mit der über die Uferböschung dramatisch auskragenden Platzkante, sind der Eingangsbereich mit Shop in idealer Art und Weise im Erdgeschoss angeordnet.
Die schwebenden und sich überkreuzenden, balkenförmigen Volumina werden nur „lose“ auf den bestehenden Geländestufen aufgelagert, größere Erdbewegungen oder Geländemodellierungen werden dadurch bewusst vermieden. Die übergeordnete Geste des Entwurfes bewirkt auf der einen Seite zwar ein sehr zeichenhaftes Gebäude, mit unter Umständen großem Wiedererkennungswert für den Auslober, gleichzeitig zeigt es sich gegenüber dem gewachsenen Areal und der Landschaft in einer eher unprätentiösen und zurückhaltenden Art und Weise, ohne sich aber zu sehr unterzuordnen. Das neue Gebäude begleitet die Besucher im Außenbereich mit den fingerförmigen Baukörpern weiter in das Areal hinein oder führt diese im Inneren über die Abfolge der Ausstellungsräume auf die nächst höheren Geländebenen. Durch die sich mit der Umgebung verzahnenden Baukörper wird jede der einzelnen Ebenen der Freianlagen aufgewertet, es entstehen sehr interessante Routen und Wege, neue Möglichkeiten für die Präsentation von Ausstellungsstücken, qualitativ hochwertige „Zwischenräume“ und Ausblicke.
Die Ausstellungsräume selbst sind als schwebende Stollen, mit Tageslichtführung an den Enden der röhrenartigen Baukörper und mit wenigen, gezielt gesetzten visuellen Verbindungen zum Areal und Landschaftsraum gedacht. Die innenräumliche Erschließung und die Wege der Außenbereiche werden mit der Anordnung von insgesamt 3 Aufzügen auf verschiedenen Ebenen der Freianlagen vervollständigt, welche die Barrierefreiheit des gesamten Areals vom Eingangsniveau beim Parkplatz bis zur Überdachung der Brechanlage gewährleisten.
Die neuen Baukörper des Eingangs- und Ausstellungsgebäudes werden an allen 5-Fassadenflächen mit einer Hülle aus relativ grobmaschigem Streckmetallgitter vorgeschlagen. Glassausschnitte sind dabei flächenbündig in der äußeren Verkleidungsebene oder wie im Falle des Erschließungsflures und der Nebenräume im EG sichtgeschützt hinter der Fassadentextur angeordnet. Der Entwurf möchte in der Materialisierung keine direkte Verwandtschaft mit den sehr zahlreichen Massivgebäuden, Geländestützmauern ( Stein, Beton, Putzmauerwerk ) samt vielgestaltiger Dachlandschaft erzeugen, sondern sich vom Bestand vor dem Hintergrund dieses über die Jahre bearbeiteten ( „verwundeten“ ) Felshanges wohltuend differenzieren.