Das Projekt vom Architekturbüro Lüthi + Partner AG Regensberg liegt in Stadel bei Niederglatt im Zürcher Unterland. Nebst Einkaufsmöglichkeiten ist der Ort mit guten Busverbindungen auch an Bülach und Zürich (S5 via Oberglatt) angebunden.
Kindergarten, Primar- und Oberstufe sind im Ort, die Kantonsschule in Bülach ist bequem mit dem Bus erreichbar.
Der Bergkamm des Stadlerbergs sowie das flache Riedgebiet bildet in nächster Nähe ein wunderbares Naherholungsgebiet für Naturfreunde und Velofahrer.
Die betreffende Parzelle liegt an aussergewöhnlich schöner Südhanglage im Einfamilienhausquartier Bergstrasse / Brunnacherstrasse in Stadel. Die Gesamtparzelle weist eine Grösse von 2528m2 auf. Leider war das Grundstück zuwenig geneigt, um eine Terrassensiedlung zu erstellen.
Das bestehende Einfamilienhaus auf der Nordseite des Landes wurde erhalten, abparzelliert und ebenfalls verkauft. Die westseitig gelegene Bestockung mit zum Teil sehr hohen Laub- und Nadelbäumen musste massiv zurückgeschnitten werden können, damit aus wohnhygienischen Gründen eine Überbauung überhaupt möglich war. Ebenfalls war der extrem steilen und hohen Böschung gegen die Bergstrasse Beachtung zu schenken.
Obwohl die umliegenden Gebäude teilweise mit Flachdächern gebaut sind, musste die 1996 revidierte Bau- und Zonenordnung mit Steildachvorschrift berücksichtigt werden. Man fand nach langem Ringen mit der Gemeinde einen Kompromiss. Trotzdem verlor man wichtige 40cm an Höhe bezüglich Weitsicht über das Nachbarhaus.
Folgende Grundsätze standen bei der Projektentwicklung im Vordergrund:
Wechselspiel Nah Fern
Weitsicht für alle aus Wohn- geschoss, inkl. best. EFH,
introvertiertes Schlafen gegen den geschützten und privaten Innenhof
Beste Schalldämmung der Bauteile wegen Flug-lärmbelasung
einfacher Kubus mit klarer Ausrichtung
möglichst grosse passive Solarnutzung
Nachhaltige, unterhaltsarme Baukonstruktion
Überdurchschnittliche Wärmedämmung Gebäudehülle
Giftfreie und ökologische Materialwahl
Gutes Kosten-Nutzverhältnis
Umgebung:
Bei den Gärten wurde Wert auf eine Bepflanzung mit einheimischen Gewächsen gelegt. Die Zufahrtsstrasse wurde asphaltiert. Die Aussenbeleuchtung ist über einen Dämmerungsschalter und eine Zeitschaltuhr gesteuert.
Garagierung:
Pro Haus stehen zwei gedeckte Carports zur Verfügung.
Zugangsgeschoss:
Man betritt das Haus und gelangt in eine Entréezone mit Garderobe. An dieser Zone angeschlossen ist das Gäste-WC sowie die offen gestaltete Küche.
Nach Süden öffnet sich das Haus mit einer riesigen Fensterfront. Ein Vordach schützt die Fenster vor Witterungseinflüssen und im Sommer verhindert es eine Überhitzung des Gebäudes.
Die Küche ist zum grossen lichtdurchfluteten Wohn- und Essraum offen orientiert. Die Gesamtfläche dieses Raumes umfasst inkl. Küche ca. 60m2. An mehreren Stellen ist die zweiseitige Terrasse erreichbar. Sie bietet bei Föhnlagen einen grandiosen Blick auf die Alpen und auch ohne Weitsicht einen schönen Ausblick auf den nahen Hügelzug und das Dorf Stadel.
Umrahmt von Pflanzen entsteht ein wunderschönes Ambiente.
Die Treppe in das Gartengeschoss ist in Beton ausgeführt und die Auftritte mit Holz oder Platten belegt.
Gartengeschoss:
Der gesamte Grundriss ist vollständig wärmegedämmt. Hangseitig eingegraben ist die Erschliessung und der Technikbereich. Auf den ebenerdigen Gartenbereich sind drei Zimmer angeordnet. Daneben ist ein grosser, natürlich belüfteter Raum, dessen Nutzung sehr vielfältig ist. Ein weiteres Zimmer (für Gäste, als Büro, Bastelraum etc.) oder Kellerräume sind möglich. Zusätzlich ist auf diesem Geschoss das Badezimmer eingebaut. Als Bodenbelag sind Platten oder Parkett vorgesehen worden. Die Decke ist in Beton konstruiert.
Schall- / Wärmedämmung:
Die Tragstruktur der Gebäude ist massiv. Die Wände sind betoniert oder gemauert, die Decken in Ortbeton konstruiert. Die Fenster sind teilweise festverglast und weisen eine Schalldämmung von 37-40dB auf. Die eingebaute Komfortlüftung trägt dazu bei, dass einerseits ein sehr tiefer Heizenergieverbrauch erreicht wird und andererseits bei Bedarf ein Schlafen mit geschlossenen Fenstern möglich ist.
Das Gebäude ist zudem allseitig mit bis zu 240mm Mineralfaserdämmung eingepackt. Die Gläser weisen einen U-Wert von 1,0W/m2K auf, die Glasabstandhalter sind thermisch getrennt.
Energiekonzept / Haustechnik:
Die installierte Ersatzluftanlage ist Bestandteil der energiesparenden Massnahmen mit gleichzeitiger Komfortsteigerung. Die frische und im Winter auch kalte Aussenluft wird zum Gerät geführt und über den eingebauten Wärmetauscher von der warmen Abluft (Wirkungsgrad bis 90%) mechanisch leicht erwärmt. Diese Frischluft wird strömungs- und zugfrei in allen Zimmern eingeblasen. Kaskadenförmig strömt die Luft zu Nasszellen / Küche und wird dort abgesaugt. Die Absaugestellen bringen die Abluft zum Lüftungsgerät zurück, wo Wärmeenergie wiederum über den Wärmetauscher der Zuluft abgegeben wird. Die abgekühlte Abluft wird ins Freie abgelüftet. Im Lüftungsgerät eingebaut sind Filter, welche Staub und Russpartikel zurückhalten.
Die Raumheizung erfolgt zentral mit einer Luft-Wasser Wärmepumpe. Die Pumpe entnimmt der Luft die notwendige Energie. Die erforderliche Raumtemperatur wird mit einer Niedertemperaturbodenheizung (Vorlauftemperatur 30-35°C) in allen Geschossen sichergestellt. Die Aufbereitung des Warmwassers bis ca. 50°C erfolgt ebenfalls mit der Wärmepumpe.
Der gesamte Heizleistungsbedarf eines Einfamilienhauses beträgt gerade einmal 5kW.